So schnell kann’s gehen. Da weicht man ein paar Mal von seinem Plan ab, regelmäßig Blogbeiträge zu schreiben, und schon ist fast ein halbes Jahr vergangen.
Während der letzten Monate war vor allem zwischen Uni und Politik leider gerade noch genug Zeit für (zu) wenig Privatleben dabei, aber manche Dinge (meine Lesevorsätze, meine Schreibvorsätze, meine Sportvorsätze ?) sind einfach auf der Strecke geblieben.
Aber jetzt bin ich ja wieder zurück und möchte versuchen, wieder etwas häufiger hier was zu schreiben. In Kürze wird es hoffentlich auch aufregende Neuigkeiten aus meinem Leben geben, die voraussichtlich genug Stoff für viele, viele Blogeinträge liefern sollten. Mehr verrate ich jetzt noch nicht, ihr könnt ja in den Kommentaren raten, was passieren könnte 😉
Was bisher geschah…
Nach meinem Sommerurlaub und bei meinem Rückblick auf die letzten Monate habe ich gemerkt, dass mir so langsam wieder etwas die Struktur in meinem Leben fehlte. Nach fast 18 Monaten im Homeoffice (mit ganz seltenen Ausflügen ins Büro oder mal ganz woanders hin) verschwimmen weiterhin die Tage, Wochen und Monate zu einem einzigen Einheitsbrei.
Nachdem es leider noch immer nicht so aussieht, dass sich in unmittelbarer Zukunft alles wieder zum Normalen wendet, habe ich mir gedacht, ich versuche es mit einem teilweisen Neustart meiner Organisationssysteme.
Ich versuche im Allgemeinen mit meiner Zeit möglichst sinnvoll umzugehen und Dinge zu tun, die meinen Idealen entsprechen. Damit das funktioniert, verwende ich „Time-Blocking“ (Details dazu gibt’s zum Beispiel hier). Dabei gebe ich mehr oder weniger jeder Minute des Tages eine bestimmte Aufgabe oder Funktion.
Bisher habe ich es dabei oft so gemacht, dass ich möglichst spezifisch eine einzelne (Teil-)Aufgabe vorgesehen habe („Schreibe diesen Code-Teil“, „Rechne diese Größe aus“, …). Das hat zwar dazu geführt, dass ich mit einiger Planung sehr genau sagen konnte, was ich an einem bestimmten Tag schaffen werde. Gleichzeitig habe ich aber auch größere Aufgaben, die nicht gut genug unterteilt waren, vor mir hergeschoben oder es war unklar, wann sie abgeschlossen sind.
Nachdem ich ein Mensch bin, der gerne Dinge von Listen streicht oder Kästchen abhakt, war das ewige Verschieben irgendwann sehr frustrierend.
Viele, viele Listen
Die meisten Dinge, an denen ich konzentriert arbeiten will, gehören zu bestimmten Projekten (in der Uni zum Beispiel typischerweise einzelne Paper, die ich schreiben will, oder größere Abschnitte daraus). Dementsprechend besteht meine Aufgabensammlung aus etlichen Listen, die alle Aufgaben zu einem Projekt enthalten. Dabei überlege ich mir bei jedem Projekt, was der unmittelbar nächste Schritt ist, an dem ich arbeiten kann/will/muss. Idealerweise bringe ich auch gleich die nächsten Schritte in eine grobe Ordnung, wenn das Sinn ergibt.
Außerdem gibt es für die großen Bereiche in meinem Leben allgemeine Listen, wo das ganze Kleinzeug draufsteht (z.B. „Briefwahlunterlagen abschicken“).
Anstatt jetzt wie früher am Ende der Woche für die nächsten Tage zu planen, welche Einzelaufgabe ich an welchem Tag machen möchte, überlege ich mir jetzt einen gröberen Überblick – am Montag möchte ich an Projekt A arbeiten und ein bisschen Kleinkram für die Uni erledigen, am Dienstag ist Projekt B dran, und so weiter.
Am Montagmorgen mache ich mir nach wie vor meinen Time-Block-Plan: welche Termine habe ich, wann kann ich am Stück an Projekt A arbeiten, … Wenn ich dann endlich zu meinem Projekt komme, nehme ich mir die Teilliste dafür und bearbeite direkt den nächsten Schritt. So muss ich keine wirkliche Entscheidung treffen, sondern kann direkt arbeiten.
Wenn ich mit dem ersten Schritt fertig bin und mein Time-Block noch nicht um ist, identifiziere ich den nächsten Schritt auf der verbliebenen Liste und arbeite daran weiter. Das geht so lange weiter, bis der Block um ist (oder die Liste leer, was aber unwahrscheinlich ist ?).
In einem „Kleinkram“-Block schaue ich auf die entsprechende allgemeine Liste und arbeite so viel davon ab, wie halt geht.
Zwischenfazit
Für die Produktivitäts-Nerds: das Ganze verbindet aus meiner Sicht sinnvoll die Vorteile von Time-Blocking und der GTD-Methode. Beide Methoden alleine haben für mich langfristig nicht wirklich funktioniert, vielleicht auch, weil ich sie nicht ideal umgesetzt habe. Bisher funktioniert mein Hybrid für mich sehr gut und ich bin gespannt, was dabei rauskommt.
Habt ihr auch eine Methode, die für euch besonders gut funktioniert? Oder wollt mehr darüber wissen, wie mein System in der Praxis funktioniert? Dann meldet euch gerne – ich freue mich immer über neue Ideen und Anregungen!