Nachdem mein letzter Post recht technisch war, gibt es heute mal wieder ein Update, was bei mir momentan so los ist. Und das ist momentan tatsächlich gar nicht so wenig..! In den nächsten Wochen bin ich wieder bei einigen Tagungen und Konferenzen dabei – mal online und mal persönlich.
DAMOP, CMPC, ein PhD-Retreat…
Los ging es schon letzte Woche mit der Jahrestagung der „Division of Atomic, Molecular and Optical Physics“ (DAMOP) der American Physical Society. Das Live-Event fand in Orlando in Florida statt, allerdings war ich dieses Mal „nur“ hybrid dabei. Ich habe wieder einen Kurzvortrag beigetragen, der dem auf dem March-Meeting recht ähnlich war. Ansonsten habe ich viele interessante Vorträge gehört und mich darüber gefreut, wie viele der Teilnehmenden ich mittlerweile tatsächlich persönlich kenne. Irgendwie ist das schon ein tolles Gefühl, Teil einer aktiven Forschungs-Community zu sein und einen (noch) kleinen Beitrag zu unseren größeren gemeinsamen Zielen leisten zu können 🙂
Die nächsten zwei Wochen verfolge ich nun ausgewählte Vorträge bei der Konferenz „Condensed Matter Physics in the City“ (CMPC), die von einigen Universitäten in London organisiert wird. Nachdem für mich nur ein Teil der Vorträge unmittelbar interessant ist, bin ich auch hier wieder virtuell dabei.
Die Erfahrungen mit virtuellen Tagungen, die sich durch die Corona-Pandemie zwangsweise ergeben haben, haben zumindest bei uns im Feld dazu geführt, dass einige größere Tagungen inzwischen hybride Varianten anbieten. Das ist doch gerade auch mit Blick auf lange und weite Reisen nicht nur von Nachteil. Auch, wenn natürlich der direkte persönliche Kontakt dadurch kaum zu ersetzen ist!
Aber genau diesen Kontakt habe ich Ende Juni bei einem PhD-Retreat (also einem zurückgezogenen Treffen der Doktorand*innen) meines DFG-Projekts. Wir treffen uns für drei Tage in Goslar, um zu diskutieren, voneinander zu lernen und natürlich auch, um gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen. Ich freue mich schon sehr darauf, die anderen wieder live zu sehen und nicht nur auf einem Bildschirm. Und ich freue mich, mal wieder live einen längeren Vortrag geben zu dürfen über mein aktuelles Forschungsprojekt, das ich hoffentlich auch bald abschließen werde.
… und eine Summer School im Montafon!
Mitte Juli geht es dann für mich das letzte Mal vor der Sommerpause nochmal auf eine Reise. Das IMPRS-Promotionsprogramm trifft sich zur jährlichen Summer School dieses Mal im Montafon. Dabei sind vier eingeladene Vortragende (Tilman Esslinger, Nigel Cooper, Roderich Moessner und Fabian Grusdt) und etwa 60 Doktorand*innen aus unserem Programm.
Als einer der Co-Organisatoren der diesjährigen Summer School freue ich mich ganz besonders darauf, die anderen begrüßen zu dürfen. Auch wenn es bis dahin sicherlich noch einiges zu tun gibt. Das Programm steht aber inzwischen weitestgehend und wir freuen uns auf eine spannende und unterhaltsame Woche – natürlich auch mit einer Wanderung durch die wunderbaren Berge 🙂
Und ein Buchtipp
Momentan fange ich an, mich nach PostDoc-Stellen für die Zeit nach dem Doktor umzusehen. Auch wenn es bis dann noch etwas hin ist (voraussichtlich werde ich irgendwann im Sommer 2023 fertig werden), möchte ich das Ganze in Ruhe angehen und mir auch für interessante Programme in den USA die (teils erstaunlich frühen) Bewerbungsfristen nicht unnötig entgehen lassen. Ein paar interessante Optionen habe ich schon entdeckt – mal schauen, wie sich das alles so entwickelt!
Jedenfalls habe ich in diesem Zusammenhang mehr durch Zufall das Buch „A PhD Is Not Enough – A Guide to Survival in Science“ von Peter Feibelman (US-amerikanischer Physiker mit mehr als 50 Jahren Forschungserfahrung) entdeckt. Auch wenn das Buch relativ wenig wirklich neue Information enthält, fand ich es sehr angenehm zu lesen. Erstens, weil es mir verdeutlicht hat, dass ich mit meinen Problemen und Ängsten rund um eine Wissenschaftskarriere nicht alleine bin. Und zweitens, weil es die wohl wichtigsten Dinge für diverse Phasen im Leben eines jungen Wissenschaftlers in der Tat kurz und anschaulich zusammenfasst.
Vor allem fand ich spannend, dass ich dieses Buch vor zwei Jahren zu Beginn meiner Promotion vermutlich völlig anders gelesen hätte als heute. Ich bin schon sehr gespannt, wie ich das Buch in zwei Jahren lesen werde – dann voraussichtlich mitten im PostDoc (und hoffentlich mit Zeit zum Lesen…).
Ich kann das Buch jedenfalls allen jungen Forschenden nur empfehlen. Und wenn es nur ist, um sich zu denken „Das wusste ich doch schon…“ – das tut auch mal wieder gut und das Buch liest sich schnell genug (144 recht wenig bedruckte Seiten), um die Zeit dafür doch zu finden. Und die klare Struktur macht es einfach, auch mal ein weniger relevantes Kapitel zu überfliegen und in zwei Jahren dann genauer zu lesen 😉