Ziemlich genau ein Jahr nach meiner Reise in die USA bin ich auch diesen Herbst wieder für einige Zeit zu einem Forschungsaufenthalt im Ausland. Dieses Jahr allerdings weder so lange (für drei Wochen) noch so weit weg (Brüssel), aber trotzdem freue ich mich, wieder eine neue Universität und viele nette und interessante Menschen kennenzulernen.
Dieses Mal besuche ich die Gruppe von Nathan Goldman an der Université Libre de Bruxelles (ULB), die meine Begeisterung für Topologie in Quantensystemen teilt. Einige der Gruppenmitglieder habe ich schon bei meinem letzten Besuch in Brüssel Ende August kennen lernen können oder auch bei anderen Tagungen (zum Beispiel in Dresden) getroffen. Es fühlt sich jedenfalls alles sehr familiär an und ich genieße meinen Aufenthalt 🙂
Es herbstelt…
Hier in Brüssel merkt man den Herbst sehr deutlich. Auch wenn es teilweise noch angenehm sonnig und golden ist, regnet es auch sehr häufig. Anscheinend ist das hier in Brüssel sowieso oft der Fall, aber davon lasse ich mich bisher nicht erschrecken – es gibt ja wetterfeste Kleidung und Regenschirme 🙂 Und wenn es mal zu regnerisch, dann mache ich halt ein ausgiebiges Wochenend-Frühstück in einem der vielen kleinen Cafes.
Die Stadt ist sehr interessant: viele etwas ältere Gebäude, einen großen Park, der fast schon ein Wald ist, nahe am Uni-Campus und viele kleine verwinkelte Straßen, die auf und ab gehen.
Das Europa-Viertel hatte ich mir im Sommer schon kurz angeschaut, aber dahin komme ich sicher nochmal. Generell begeistert mich, wie international die Stimmung hier ist. Es gibt praktisch alle Sachen in mindestens drei Sprachen (Französisch, Niederländisch und English) und das meiste sogar auf Deutsch. Mittlerweile klappt aber auch das Einkaufen und Bestellen im Restaurant immer besser auf Französisch. Das fühlt sich immer besonders schön an 🙂
Zum Schluss noch ein Foto in Erinnerung an ein Bild aus dem letzten Jahr: Statt John Harvard begegnet einem hier regelmäßig Ernest Solvay. Gefühlt die Hälfte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Einrichtungen in Brüssel tragen in irgendeiner Form seinen Namen. So ja auch zum Beispiel der Workshop, an dem ich im Sommer hier teilgenommen habe.