Besser spät als nie: Frohes neues Jahr! Ich wünsche euch allen ein gesundes, erfolgreiches und erfreuliches Jahr 2023, beziehungsweise die elf Monate, die davon noch übrig sind.
Bei mir geht es momentan aus verschiedenen Gründen recht stressig zu, deshalb bin ich auch nicht früher dazu gekommen, hier wieder etwas zu schreiben. Aber das Jahr bringt mit Sicherheit einige spannende Veränderungen für mich. Deshalb möchte ich euch in diesem Beitrag mitnehmen zu meiner kleinen Jahresvorschau für das, was vor mir liegt. Hoffentlich begleitet ihr mich weiter auf meinem Weg!
Die Promotion neigt sich dem Ende
Der wohl größte Meilenstein liegt im Sommer diesen Jahres vor mir: nach etwas mehr als drei Jahren werde ich aller Voraussicht nach in der letzten Juni-Woche meine Doktorarbeit verteidigen und damit meine Promotion abschließen. Bis dahin ist es zwar noch ein bisschen Zeit, aber die ist gut gefüllt. In den nächsten zwei Monaten werde ich meine Doktorarbeit fertig schreiben und sie vermutlich Mitte April abgeben. Hoffentlich klappt mein Plan dafür so wie gedacht und es kommen nicht unnötig viele Hindernisse dazu.
Bis jetzt bin ich auf einem recht guten Weg, die ersten zwei Kapitel sind vollständig fertig und werden gerade Korrektur gelesen. Zwei weitere Kapitel sind etwa zur Hälfte fertig, an denen arbeite ich momentan noch inhaltlich.
Die größten Baustellen sind noch zwei Kapitel zu Projekten, die gerade noch im Gange sind, wo ich noch einen guten Zwischenstand finden muss, um sie in der Diss in einem vernünftigen Rahmen darstellen zu können. Eines der Projekte treibt mich schon eine ganze Weile um und will nicht richtig vorangehen – mal sehen, wie das am Ende ausgeht.
Einige offene Projekte und ein paar Reisen
Im Zusammenhang mit meiner Doktorarbeit habe ich momentan noch drei größere offene Projekte, die ich gerne bis zur Abgabe weitestgehend abschließen möchte. Darüber hinaus habe ich noch zwei laufende Projekte, an denen ich mit Master-Studenten an unserem Lehrstuhl arbeite. Auch wenn es dabei nicht ganz so viel Zeitdruck gibt, würde ich sie gerne demnächst abschließen, um danach mit frischem Wind in meinen Postdoc zu starten.
Außerdem werde ich in der Zeit vor der Verteidigung noch (mindestens) zwei Reisen unternehmen: zuerst bin ich in etwa drei Wochen für 10 Tage erst in Hamburg zur Jahrestagung unseres DFG-Projekts. Anschließend geht es für mich gemeinsam mit einigen anderen Mitgliedern unserer Gruppe zur DPG-Frühjahrstagung nach Hannover.
Bei beiden Gelegenheiten werde ich das Projekt, an dem ich mit Fabian Pauw (einem unserer Master-Studenten) arbeite, mit einem Poster vorstellen: „Snapshot-based detection of hidden off-diagonal long-range order on lattices“. Bei diesem Projekt analysieren wir mittels einer neuen numerischen Methode die verborgene topologische Ordnung eines fraktionellen Quanten-Hall-Zustands. Auch wenn die Idee schon zurück bis in die späten 80er Jahre geht, haben wir mit Quantensimulatoren jetzt neue Möglichkeiten, diese Ordnung zum ersten Mal in Experimenten tatsächlich zu beobachten. Spannende Zeiten!
In Hannover werde ich außerdem ein Projekt vom letzten Jahr vorstellen, in dem es um Ferromagnetismus und Skorpionen im Hofstadter-Fermi-Hubbard Modell geht. Das Paper dazu wurde gerade diese Woche vom New Journal of Physics (NJP) akzeptiert und ist jetzt in der letzten Phase vor der Veröffentlichung! Mal sehen, ob sich aus meinem Vortrag trotzdem noch interessante Folgeprojekte ergeben.
Nochmal in die USA
Im Frühsommer (genauer Anfang Juni) geht es für mich dann nochmal in USA zur Jahrestagung der „Division of Atomic, Molecular and Optical Physics“ (DAMOP) der American Physical Society. Die findet dieses Jahr in Spokane in Washington statt. Ich bin schon gespannt nochmal einen sehr anderen Landesteil der USA kennen zu lernen als letzten Winter an der Ostküste.
Bei der DAMOP-Tagung werde ich ein gemeinsames Projekt mit Nathan Goldman in Brüssel vorstellen, in dem wir aus kleinen Bausteinen größere Systeme „wachsen“ lassen. Dieses Projekt ist auch eines der Projekte, die ich gerne noch in meiner Doktorarbeit unterbringen möchte.
Vermutlich werde ich meine Reise in die USA nochmal mit dem einen oder anderen Besuch (und etwas Urlaub?) verbinden, damit sich der lange Flug auch tatsächlich lohnt. Mal sehen, wohin es mich dabei verschlägt.
Wie es danach weitergeht…
Im Sommer nach der Verteidigung werde ich vermutlich erstmal länger Urlaub machen, bevor ich meine Dinge in München zu Ende bringe. Mein Vertrag wurde gerade bis Ende September verlängert, so lange werde ich also noch in München sein.
Der momentane Plan für die Zeit danach bringt mich nach… Brüssel! Aller Voraussicht nach werde ich ab Oktober eine Postdoc-Stelle in der Gruppe von Nathan Goldman an der ULB anfangen. Ihn und seine Gruppe hatte ich schon im letzten November für ein paar Wochen besucht und mich sehr wohlgefühlt. Besonders die Zusammenarbeit und die insgesamt sehr freundliche und offene Atmosphäre dort hatte mir sehr zugesagt und ich freue mich schon darauf, dort ab Herbst dann länger zu sein. Wie lange genau wird sich noch zeigen.
Ein Gedanke zu „Eine verspätete Jahresvorschau“