Na, habt ihr schon sehnsüchtig monatelang (hust hust) darauf gewartet, welche Neuigkeiten es bei mir gibt? Ja? Dann hab ich heute endlich die Enthüllung für euch:
Seit dieser Woche bin ich für die nächsten 4 Monate in den USA zu Besuch in der Gruppe von Mohammad Hafezi am Joint Quantum Institute an der University of Maryland!
Während meines Besuchs dort möchte ich einerseits ganz viel mit den dortigen Physiker*innen über aktuelle Probleme ihrer und meiner Forschung diskutieren und neue Kontakte knüpfen. Andererseits möchte ich aber auch die USA und insbesondere die Ostküste zwischen Washington, D.C. – das übrigens nur einige hundert Meter von meiner Wohnung und dem Institut entfernt ist – und Boston – kennen lernen.
Hier im Blog möchte ich versuchen, euch auf meine Reise mitzunehmen und für mich meine Erinnerungen festzuhalten. Freut euch also auf hoffentlich spannende Eindrücke von meiner Zeit in den Staaten – und sicherlich auch immer mal wieder meinen Senf zu Physik und anderen Dingen.
Meine erste Woche in den USA
Angefangen hat meine Reise in die USA schon letzte Woche Dienstag, als ich nach Boston geflogen bin, um dort meinen Betreuer Fabian Grusdt und unsere Freunde in der Gruppe von Markus Greiner in Harvard zu besuchen. Natürlich gab’s auch Zeit für Fotos auf dem Campus – auf dem Stuhl sitzt John Harvard, der als der Gründer der nach ihm benannten Universität gesehen wird. Den grinsenden Typen daneben kennt ihr ja 😉
Falls ihr euch fragt, warum da eine Flagge drüber hängt, kann ich euch das beantworten: weil halt. Gefühlt an allem, was entfernt als Fahnenmast geeignet sein könnte, hängt hier eine US-Flagge. Das erste, was mir am Flughafen aufgefallen ist, war eine metergroße Flagge noch vor der eigentlichen Einreise. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das am Unabhängigkeitstag aussieht…
Auch für einen Stadtrundgang durch Boston, das immerhin eine der Wiegen der Vereinigten Staaten ist, hatte ich Zeit. Vor allem die Mischung aus alten Gebäuden (zumindest für hiesige Verhältnisse) und neuen Hochhäusern ist schon eine besondere Mischung.
Natürlich war ich nicht nur zum Vergnügen in Boston, sondern habe auch in der Gruppe dort meine Arbeit zu fraktionalen Chern-Isolatoren und deren möglicher Realisierung mit kalten Quantengasen vorgestellt. Außerdem hatte ich einige spannende Diskussionen an ungewöhnlichen Orten (zum Beispiel auf dem Kinderspielplatz).
Weiter nach Maryland…
Nach ein paar Tagen ging es dann am letzten Samstag für mich weiter nach Washington, D.C., und von dort ins angrenzende Maryland. Allerdings ist die Uni und insbesondere meine Wohnung hier so dicht an Washington, dass ich zu Fuß in die Hauptstadt der USA laufen kann – zumindest formal, zu den spannenden Teilen der Stadt ist es dann doch noch etwas weiter mit der U‑Bahn.
Hier habe ich jetzt in den letzten Tagen angefangen mich einzuleben und bin seit Montag auch offiziell in der Gruppe angekommen. Am Montagnachmittag habe ich mich gleich mit einem Vortrag im Gruppenseminar vorstellen können und hatte erste Diskussionen. Die nächsten Tage bis zum Wochenende werde ich jetzt allerdings leider von zuhause arbeiten, weil wegen Thanksgiving das Institut geschlossen ist und zumindest die allermeisten meiner Kolleg*innen nicht im Büro sein werden. Aber dafür habe ich dann vielleicht etwas mehr Zeit, meine unmittelbare Umgebung hier etwas besser kennen zu lernen.
Bei diesem ersten kurzen (zugegebenermaßen noch etwas technischen) Bericht möchte ich es für diese Woche erstmal belassen. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen und Monaten viele spannende Dinge hier erlebe, die ich dann gerne mit euch teilen werde.
Zum Beispiel bin ich schon sehr gespannt, wie es an Thanksgiving hier zu geht. Ich habe gehört, dass wohl angeblich am Donnerstag ALLES hier zu hat und am Freitag („Black Friday“) dafür alle durchdrehen und einkaufen als gebe es kein Morgen mehr. Ich werde jedenfalls alles genau beobachten und euch berichten 😉