Wenig Neues aus der Neuen Welt

Die­se Woche mel­de ich mich mit etwas Ver­spä­tung zurück aus den USA. In den letz­ten Tagen ist nicht beson­ders viel berich­tens­wer­tes pas­siert. Ich sehe das ein­fach mal als Zei­chen, dass ich end­gül­tig in mei­ner Arbeit hier ange­kom­men bin und das Drum­her­um zuneh­mend zum All­tag wird 🙂

Eine Sache, die ich euch die­se Woche trotz­dem zei­gen möch­te, ist eine Beob­ach­tung vom Stra­ßen­rand mei­ner Nach­bar­schaft, hier am Sei­ten­rand. Es geht um die­se klei­nen Holz­kis­ten mit durch­sich­ti­ger Tür, die es ins­be­son­de­re in den ruhi­ge­ren Ecken immer wie­der gibt. Auch bei mei­nem letz­ten Auf­ent­halt in Tako­ma Park war mir das schon aufgefallen.

Die­se Käs­ten sind Teil einer klei­nen öffent­li­chen Biblio­thek, die ohne sys­te­ma­ti­sche Struk­tu­ren ein­fach so dezen­tral ent­ste­hen. Wer vor­bei­kommt und ein inter­es­san­tes Buch ent­deckt, kann es mit­neh­men. Umge­kehrt stel­len die Men­schen ihre nicht mehr benutz­ten Bücher dort rein. So wech­selt die Aus­wahl regel­mä­ßig und es gibt alles mög­li­che dort zu entdecken.

Was mich dar­an begeis­tert hat, ist die Selbst­ver­ständ­lich­keit, mit der die Men­schen hier im Vor­bei­ge­hen die­se Käs­ten pfle­gen. Es funk­tio­niert ein­fach, indem man gemein­schaft­lich ein biss­chen dar­auf achtet.

Und eine ande­re Sache fällt mir dabei mal wie­der auf: mich fas­zi­niert die Hin­ga­be, mit der sich vie­le Men­schen vor Ort ein­brin­gen. Und wenn es nur das Auf­räu­men die­ser klei­nen Biblio­the­ken ist. Aber ganz vie­le Men­schen hier sind selbst­be­stän­dig in ihrer Frei­zeit für ihre „com­mu­ni­ty“ aktiv.

Außer­dem erin­ne­re ich mich, dass wir in Ober­gie­sing zuhau­se jetzt schon seit etli­chen Jah­ren im Bezirks­aus­schuss ver­su­chen, einen öffent­li­chen Bücher­schrank ein­zu­rich­ten. Aus diver­sen Grün­den kommt die­ses Pro­jekt nur schlei­chend vor­an. Klar, so ein Bücher­schrank wäre dann (hof­fent­lich ?) etwas grö­ßer und damit wesent­lich teu­rer als die­se Box. Dafür sind die Boxen hier völ­lig nor­mal geworden.

Was hal­tet ihr von die­ser Idee einer dezen­tra­len Biblio­thek? Gibt es viel­leicht bei euch in der Gegend schon sowas? Ich wür­de mich in die­ser Sache ganz beson­ders über eure Erfah­run­gen freu­en – viel­leicht krie­gen wir ja sowas auch bei uns in Mün­chen hin. Zumin­dest bis der gro­ße Bücher­schrank eines Tages dann kommt 😉

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